Kooperationsvertrag für nachhaltige Transformation im ländlichen Raum unterschrieben

02.03.22
Zur Unterstützung nachhaltiger Transformationsprozesse in ländlichen Räumen unterzeichnete die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG gemeinsam mit anderen Vertretern der regionalen Wirtschaft, der Landkreise Cloppenburg und Vechta sowie dem Hochschulpräsidium der Universität Vechta einen Kooperationsvertrag.

Dieser bildet das Fundament für den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Vier Stiftungsprofessuren werden in diesem Zusammenhang für die Dauer von 6 Jahren finanziert.


Ziel des Forschungsclusters „Nachhaltigkeitsorientierte Transformationsforschung in ländlichen Räumen“ ist es, Transformationsprozesse zu verstehen, zu gestalten und zu managen und damit Perspektiven für ländliche Räume und insbesondere den Nordwesten Niedersachsens im Wandel zu erarbeiten. Das neu eingerichtete Cluster dient als thematisches Zentrum für die vier Stiftungsprofessuren, die von der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), dem Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland e.V. (AEF), den Landkreisen Cloppenburg und Vechta sowie den Genossenschaften im Nordwesten Niedersachsens und der Raiffeisen-Stiftung, Berlin, für einen Zeitraum von 6 Jahren finanziert werden. Die Stiftungssumme beläuft sich auf 3,5 Millionen Euro – dafür geben die IHK und das AEF jeweils eine Million Euro; der Landkreis Cloppenburg, der Landkreis Vechta als auch die Genossenschaften zusammen mit der Raiffeisen-Stiftung stiften jeweils 500.000 Euro. 


„Ich mich freue mich sehr, dass heute mit der Vertragsunterzeichnung der Startschuss für das Cluster gegeben werden konnte“, sagte Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner. „Angesichts der multidimensionalen und hochkomplexen Herausforderungen für ländliche Räume ist es notwendig, transdisziplinär zu denken und zu handeln. Dabei organisiert Forschung einen gemeinsamen Lern und Entwicklungsprozess zwischen Gesellschaft und Wissenschaft.“ So wird das Cluster eng verzahnt mit allen Einrichtungen der Universität und der Region, um von Beginn an optimale Synergieeffekte zu erzielen und den Austausch zwischen den stiftenden Einrichtungen zu organisieren. „Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft arbeiten auf Augenhöhe zusammen und entwickeln über Forschungsprojekte innovative Ansätze, Modelle, Prozesse, Angebote und Produkte für die Zukunft unserer Region. Die hohe Agilität der Clusterorganisation sichert zudem sehr gute Chancen, zentralen Fragestellungen dynamisch zu begegnen“, so Prof.in Dr.in Verena Pietzner.


Der Präsident der Oldenburgischen IHK, Jan Müller freut sich, dass die aus seinem Hause finanzierte Professur im Bereich „Nachhaltigkeitsorientiertes Entrepreneurship“ nun im Forschungscluster positioniert wird. „Die Herausforderungen für ländlich geprägte Regionen nehmen Jahr für Jahr zu. Ob demografischer Wandel, Klimawandel oder Digitalisierung – die Auswirkungen der Megatrends sind im ländlichen Raum fast immer besonders stark zu spüren. Das stellt auch die Wirtschaft vor große Aufgaben. Sie muss dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenwirken, verstärkt in Klimaschutz und Klimaanpassung investieren, die digitale Transformation gestalten und dabei mit einer perspektivisch abnehmenden und älter werdenden Bevölkerung auf dem Land zurechtkommen,“ so Müller.


Der Erfolg der Region hängt dabei auch maßgeblich von der wirtschaftlichen Stabilität der Unternehmen und ihrer Innovationsfähigkeit aus finanzieller Perspektive ab. Daher ist die Stiftungsprofessur „Transformationsmanagement in ländlichen Räumen“ der Genossenschaften im Nordwesten Niedersachsens und der Raiffeisen-Stiftung ein ebenso wichtiger Baustein im Forschungscluster. Seit über 150 Jahren seien Genossenschaften vor Ort maßgebliche Mitgestalter und aktiver Teil des ländlichen Raumes. Die heute mehr als 7.500 Genossenschaften und genossenschaftlichen Unternehmen in Deutschland seien ein wichtiger Bestandteil der mittelständischen Wirtschaft. Sie wirtschafteten mit langfristiger Perspektive, förderten ihre Mitglieder und seien in der Region verankert, so Dr. Martin Kühling, Volksbank Vechta eG Sprecher für die genossenschaftlichen Stifter.