Pflanzenbau-Winterveranstaltungen

01.02.19
Die Raiffeisen Ems-Vechte hat auch im Jahr 2019 wieder zu ihren traditionellen Winterveranstaltungen Ende Januar eingeladen. Auf fünf Veranstaltungen kamen fast 700 Landwirte und informierten sich zum Thema Pflanzenschutz, Düngung und Märkte.

Eine ungewisse Zukunft steht den Landwirten in Emsland und Grafschaft bevor. Bertwin Hurink, Pflanzenbauleiter der Raiffeisen Ems-Vechte, stellte in seinem Vortrag u. a. die Verluste von wichtigen Wirkstoffen und deren Folgen dar. Den genauen Zeitplan müsse die Zukunft zeigen, die Einschränkungen seien aber gravierend und benötigen ein konsequentes Umdenken auf dem Acker. So möchte die Raiffeisen Ems-Vechte die Beratungsqualität auf dem Acker weiter steigern und stattet einige Lagerstellen mit einem Quantofix, zur schnellen und einfachen Bestimmung des Ammoniumanteils in der Gülle, aus und schafft sich einen AgroCares Scanner an, der vor Ort auf dem Acker schnell Rückschlüsse auf Nährstoffdefizite geben kann. 

Stefan Kremer blickte auf das erste Jahr der neuen Düngeverordnung zurück und nannte Wege die Nährstoffausnutzung der Dünger zu verbessern. Die neuen „Maiskraft“- Unterfußdünger (UFD) zeichnen sich durch eine verbesserte Verteilung des Phosphors im Düngerband aus und sorgen so, insbesondere bei geringen Düngemengen, für eine sichere Wirkung. Vor allem in Kombination mit der Nährstoffbeize Trailer eignen sich die UFD um die gestiegenen Anforderungen an die Düngung zu erfüllen und Erträge zu halten. 

Jens Lammers erläuterte die Erfahrungen mit Precision Farming, die vor allem bei der Maisaussaat enormes Ertragspotential hat. Gerade in den immer häufiger auftretenden Extremwetterlagen zeichne sich die Technik durch Sicherung der Erträge und Qualitätsverbesserungen aus. 

Christian Schepergerdes, Pflanzenbauberater der Agravis, informierte über die Änderungen im Kartoffelanbau. Dort sorge vor allem der Wegfall von Reglone für Kopfzerbrechen und aktuelle Lösungen seien nicht zufriedenstellend. Eine erfreuliche Neuerung gebe es in der Bekämpfung der Krautfäule. Mit Zorvec gebe es einen neuen Wirkstoff, der deutliche Verbesserungen im Feld zeigt und in intensiven Jahren eine Erleichterung darstellen kann. 

Den Abschluss auf den Veranstaltungen machte Ewald Mödden, Verkaufsberater der BASF, mit einem Vortrag über Getreidefungizide und –Wachstumsregler. Er mahnte auf äußerste Umsicht beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Besonders die Mehltaubekämpfung stellte er in den Fokus, da hier schon bald wichtige Wirkstoffe wegfallen und die vorhandenen an Wirkung verlieren. Bei einem Wachstumsreglereinsatz sei immer Fingerspitzengefühl gefragt, vor allem in einem Jahr wie 2018. Eine Maßnahme erspare einem Lagergetreide aber kann bei falschem Bedingungen auch schnell Ertrag kosten. Mit dem richtigen Hintergrundwissen der Wirkstoffe lasse sich der Einsatz besser planen, müsse aber kurzfristig und regional entschieden werden um auf Witterungsereignisse und Bestandsentwicklung reagieren zu können. Dafür verwies er auf die zeitnahen Empfehlungen des Ackerbaufaxes, der Felderkieks und des WhatsApp-Broadcasts.

 

Das Gruppenbild zeigt von links die Referenten:

Bertwin Hurink, Jens Lammers, Stefan Kremer, Ewald Mödden sowie Wilhelm Funke (Geschäftsführer der Raiffeisen Ems-Vechte)